50 x NORDERSTEDT – eine Bestandsaufnahme
Norderstedt ist eine junge Stadt, die sich in den vergangenen 50 Jahren rasant entwickelt hat. Historisch betrachtet verfügt sie über keine Gesamterzählung, besitzt aber zahlreiche, oft unbekannte oder vergessene Geschichten, mit denen sich ihre Bewohner*innen identifizieren. Die Ausstellung zeigt eine erste Bestandsaufnahme. Sie ist ein Ort der Begegnung und des Austausches auf der Suche nach der sogenannten Norderstedt-Essenz.
Und ein Raum für, von und mit Norderstedter*innen – auf in die Einstimmung!
EINSTIMMUNG
50 Gesichter Norderstedts
EIN HOHEITSAKT!
Zwangsvereinigung; ZusammenfĂĽhrung der Gemeinden; Land Schleswig-Holstein
Wir befinden uns in den 1960er Jahren in Schleswig-Holstein, direkt hinter der Landesgrenze zu Hamburg. Die Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Bevölkerung wächst und wächst, die Infrastruktur stößt an ihre Grenzen. Planerisch, verwaltungstechnisch und politisch sind die einzelnen Gemeinden immer weniger leistungsfähig. Die Gemeinde- und Kreisvertreter*innen halten eine Veränderung der Gemeindestrukturen für längst überfällig. Auch die Landesregierung teilt diese Meinung.
Das Land Schleswig-Holstein führt die vier Gemeinden am 01. Januar 1970 durch einen so-genannten „Hoheitsakt“ – eine Zwangsvereinigung – zusammen. In ganz Deutschland reduzieren viele Länder zwischen 1967 und 1978 die Zahl ihrer Gemeinden durch freiwillig ausgehandelte Vereinbarungen oder durch Anordnungen.
Wie gestaltet sich die GrĂĽndung Norderstedts?
Warum entsteht aus der Einigkeit keine freiwillig ZusammenfĂĽhrung?
Und was sagt die Bevölkerung dazu?
RAUMORDNUNGSPLAN Norderstedt aus Denkschrift von 1954
Eine neue Raumordnung: Die Denkschrift Eingliederungsvorhaben „Norderstedt“ greift den „Raumordnungsplan Norderstedt“ von 1953 auf. Er zeigt Möglichkeiten der Umsiedlung zahlreicher Flüchtlinge im Süden Holsteins und wirbt für den Bau der Gartenstadt Falkenberg in Harksheide.
1953 | Planungsgemeinschaft Ochsenzoll-Ulzburg | JĂĽrgen Lange
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
SONDERPOSTKARTE zur StadtgrĂĽndung
Briefmarkenschau statt Gründungsfeier: Die Einwohner*innen der neu gegründeten Stadt nehmen es scheinbar gelassen. Sie „pilgern“ vom 01. bis zum 03. Januar 1970 in großen Scharen zur Briefmarkenwerbeschau ins Coppernicus-Gymnasium. Hier erwerben sie Postkarten und Gedenkblätter mit Sonderpoststempel als Erinnerung an die Gründung Norderstedts.
1970 | Briefmarkenfreunde Norderstedt und Umgebung e.V.
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
1969 | Dr. Herbert Scholtissek, Bundesverfassungsrichter i. R. | Auftraggeber Kreis Pinneberg | JĂĽrgen Lange
STADT, LAND, NORDERSTEDT
Gute Lebensbedingungen; vorausschauende Stadtplanung; Wachstum
Eine Region im Wandel: Schon lange vor der Stadtgründung im Jahr 1970 setzt die Urbanisierung der Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide ein. Auf der Suche nach besseren Siedlungs- und Erwerbsmöglichkeiten erschließen Ende des 19. Jahrhunderts Menschen vor allem aus Hamburg die Region nördlich des Ochsenzolls. Es werden zwei Weltkriege vergehen, Flüchtlinge und Arbeitssuchende in die Region strömen, Gesetze den Boden für die Umsetzung einer ambitionierten Stadtplanung bereiten – bis Norderstedt mit moderner, in Wettbewerben aus-gezeichneter Bauplanung und Architektur auf sich aufmerksam macht.
Die Stadtentwicklung – vor allem das neue Zentrum Norderstedt-Mitte – zeichnet sich von Beginn an durch Weitblick und eine ganzheitliche Planung aus. Die Umsetzung dieser ist auch dem Städtebauförderungsgesetz von 1971 zu verdanken, welches millionenschwere Fördergelder in die Entwicklung der neuen Stadt fließen lässt.
Bis heute wächst die Bevölkerung Norderstedts Jahr für Jahr.
Warum entsteht hier ein Siedlungsraum?
Wie entwickelt man eine neue Stadt?
Was zeichnet Norderstedt-Mitte, das urbane Zentrum, aus?
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
RAUMORDNUNGSPLAN Norderstedt aus Denkschrift von 1954
Eine neue Raumordnung: Die Denkschrift Eingliederungsvorhaben „Norderstedt“ greift den „Raumordnungsplan Norderstedt“ von 1953 auf. Er zeigt Möglichkeiten der Umsiedlung zahlreicher Flüchtlinge im Süden Holsteins und wirbt für den Bau der Gartenstadt Falkenberg in Harksheide.
1953 | Planungsgemeinschaft Ochsenzoll-Ulzburg | JĂĽrgen Lange
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
1969 | Dr. Herbert Scholtissek, Bundesverfassungsrichter i. R. | Auftraggeber Kreis Pinneberg | JĂĽrgen Lange
SONDERPOSTKARTE zur StadtgrĂĽndung
Briefmarkenschau statt Gründungsfeier: Die Einwohner*innen der neu gegründeten Stadt nehmen es scheinbar gelassen. Sie „pilgern“ vom 01. bis zum 03. Januar 1970 in großen Scharen zur Briefmarkenwerbeschau ins Coppernicus-Gymnasium. Hier erwerben sie Postkarten und Gedenkblätter mit Sonderpoststempel als Erinnerung an die Gründung Norderstedts.
1970 | Briefmarkenfreunde Norderstedt und Umgebung e.V.
DIVERS
LANGWIERIG
UMSTRITTEN
NOTWENDIG
50 x NORDERSTEDT – eine Bestandsaufnahme
Norderstedt ist eine junge Stadt, die sich in den vergangenen 50 Jahren rasant entwickelt hat. Historisch betrachtet verfügt sie über keine Gesamterzählung, besitzt aber zahlreiche, oft unbekannte oder vergessene Geschichten, mit denen sich ihre Bewohner*innen identifizieren. Die Ausstellung zeigt eine erste Bestandsaufnahme. Sie ist ein Ort der Begegnung und des Austausches auf der Suche nach der sogenannten Norderstedt-Essenz.
Und ein Raum für, von und mit Norderstedter*innen – auf in die Einstimmung!
EINSTIMMUNG
50 Gesichter Nordersteds
Gesichter einer Stadt: Diese Menschen sind Norderstedt. Norderstedt ist Geburtsstadt, Heimatstadt, manchmal Großstadt, manchmal Kleinstadt, teilweise sogar Traumstadt – und vor allem eine Stadt, die ihrer Bevölkerung ein reiches Angebot macht und auch Geflüchteten und Zugezogenen ein neues Zuhause bietet.
Der Ausstellungsbeitrag der Fotowerkstatt VHS Norderstedt zeigt Norderstedter*innen und stellt die persönliche Norderstedt-Geschichte der Porträtierten vor. Ein mutiger künstlerischer Beitrag, der die Ausstellung mit wertvollen Erinnerungen, individuellen Emotionen und ehrlichen Standpunkten bereichert. Die Porträts sind 2019 entstanden.
Kommen Sie den Norderstedter*innen auf die Spur: Die Audio-Installation macht eine Auswahl an Norderstedt-Geschichten hörbar. Wer hier spricht, der schaut auch vom Porträt in die Ausstellung. Welche Stimme wohl zu welchem Gesicht gehört? Wie sieht der Lieblingsort des Sprechers aus? Und wie lange lebt die Sprecherin schon in dieser Stadt? Antworten auf diese Fragen finden Sie „unter“ den Porträts.
EIN HOHEITSAKT!
Zwangsvereinigung; ZusammenfĂĽhrung der Gemeinden; Land Schleswig-Holstein
Wir befinden uns in den 1960er Jahren in Schleswig-Holstein, direkt hinter der Landesgrenze zu Hamburg. Die Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Bevölkerung wächst und wächst, die Infrastruktur stößt an ihre Grenzen. Planerisch, verwaltungstechnisch und politisch sind die einzelnen Gemeinden immer weniger leistungsfähig. Die Gemeinde- und Kreisvertreter*innen halten eine Veränderung der Gemeindestrukturen für längst überfällig. Auch die Landesregierung teilt diese Meinung.
Das Land Schleswig-Holstein führt die vier Gemeinden am 01. Januar 1970 durch einen so-genannten „Hoheitsakt“ – eine Zwangsvereinigung – zusammen. In ganz Deutschland reduzieren viele Länder zwischen 1967 und 1978 die Zahl ihrer Gemeinden durch freiwillig ausgehandelte Vereinbarungen oder durch Anordnungen.
Wie gestaltet sich die GrĂĽndung Norderstedts?
Warum entsteht aus der Einigkeit keine freiwillig ZusammenfĂĽhrung?
Und was sagt die Bevölkerung dazu?
Grenzen lassen sich nicht einfach verschieben. Eine Chronologie der Neuordnung:
1965 gibt die Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise (Gründungsdatum 1960) ein Gutachten zur Entwicklung der vier Gemeinden, Friedrichsgabe und Garstedt im Kreis Pinneberg sowie Glashütte und Harksheide im Kreis Stormarn, an der Technischen Universität Braunschweig in Auftrag. Das Ergebnis: Eine Neuordnung der kommunalen Strukturen ist „unerlässlich“.
1966 beschließt die Landesregierung ein Gesetz zur Neuordnung der vier Gemeinden vorzubereiten. Die Grundlage soll ein eigenes Gutachten bilden, welches durch eine vom Innenminister eingesetzte Sachverständigenkommission erarbeitet wird.
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
1969 | Dr. Herbert Scholtissek, Bundesverfassungsrichter i. R. | Auftraggeber Kreis Pinneberg | JĂĽrgen Lange
Wer darf hier entscheiden: Gemeinde, Kreis oder Land?
Gegen das „Norderstedt-Gesetz“ begehren die vier Gemeinden und die Kreise Pinneberg und Stormarn auf. Sie sehen den Grundsatz ihrer Selbstverwaltung verletzt.
Denn: Schon 1967 einigen sich die Gemeindevertreter*innen von Glashütte und Harksheide, die Stadt „Tarpenau“ zu gründen. Die Landesregierung lehnt dies jedoch ab. Am 23. Dezember 1968 vereinbaren die Bürgermeister notariell den Zusammenschluss der vier Gemeinden zur Stadt „Holstein“ zum 01. Januar 1974. Auch dieser Plan wird von der Landesregierung nicht genehmigt.
Seit 1967 wenden sich die Gemeinden und Kreise gegen die Gesetzespläne der Landesregierung – in Form von offenen Protestbriefen an den Landtag und die Schleswig-Holsteinischen Gemeinden. Die Gemeinden ziehen schließlich bis vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe; der Kreis Pinneberg klagt zuerst vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig, dann auch vor dem Bundesverfassungsgericht. Am 02. Dezember 1969 beschließt das Bundesverfassungsgericht die Wirksamkeit des Gesetzes.
Norderstedt wird am 01. Januar 1970 offiziell eine neue Stadt im Kreis Segeberg.
RAUMORDNUNGSPLAN Norderstedt aus Denkschrift von 1954
Eine neue Raumordnung: Die Denkschrift Eingliederungsvorhaben „Norderstedt“ greift den „Raumordnungsplan Norderstedt“ von 1953 auf. Er zeigt Möglichkeiten der Umsiedlung zahlreicher Flüchtlinge im Süden Holsteins und wirbt für den Bau der Gartenstadt Falkenberg in Harksheide.
1953 | Planungsgemeinschaft Ochsenzoll-Ulzburg | JĂĽrgen Lange
SONDERPOSTKARTE zur StadtgrĂĽndung
Briefmarkenschau statt Gründungsfeier: Die Einwohner*innen der neu gegründeten Stadt nehmen es scheinbar gelassen. Sie „pilgern“ vom 01. bis zum 03. Januar 1970 in großen Scharen zur Briefmarkenwerbeschau ins Coppernicus-Gymnasium. Hier erwerben sie Postkarten und Gedenkblätter mit Sonderpoststempel als Erinnerung an die Gründung Norderstedts.
1970 | Briefmarkenfreunde Norderstedt und Umgebung e.V.
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
1969 | Dr. Herbert Scholtissek, Bundesverfassungsrichter i. R. | Auftraggeber Kreis Pinneberg | JĂĽrgen Lange
RAUMORDNUNGSPLAN Norderstedt aus Denkschrift von 1954
Eine neue Raumordnung: Die Denkschrift Eingliederungsvorhaben „Norderstedt“ greift den „Raumordnungsplan Norderstedt“ von 1953 auf. Er zeigt Möglichkeiten der Umsiedlung zahlreicher Flüchtlinge im Süden Holsteins und wirbt für den Bau der Gartenstadt Falkenberg in Harksheide.
1953 | Planungsgemeinschaft Ochsenzoll-Ulzburg | JĂĽrgen Lange
SONDERPOSTKARTE zur StadtgrĂĽndung
Briefmarkenschau statt Gründungsfeier: Die Einwohner*innen der neu gegründeten Stadt nehmen es scheinbar gelassen. Sie „pilgern“ vom 01. bis zum 03. Januar 1970 in großen Scharen zur Briefmarkenwerbeschau ins Coppernicus-Gymnasium. Hier erwerben sie Postkarten und Gedenkblätter mit Sonderpoststempel als Erinnerung an die Gründung Norderstedts.
1970 | Briefmarkenfreunde Norderstedt und Umgebung e.V.
RAUMORDNUNGSPLAN Norderstedt aus Denkschrift von 1954
Eine neue Raumordnung: Die Denkschrift Eingliederungsvorhaben „Norderstedt“ greift den „Raumordnungsplan Norderstedt“ von 1953 auf. Er zeigt Möglichkeiten der Umsiedlung zahlreicher Flüchtlinge im Süden Holsteins und wirbt für den Bau der Gartenstadt Falkenberg in Harksheide.
1953 | Planungsgemeinschaft Ochsenzoll-Ulzburg | JĂĽrgen Lange
STADT, LAND, NORDERSTEDT
Gute Lebensbedingungen; vorausschauende Stadtplanung; Wachstum
Eine Region im Wandel: Schon lange vor der Stadtgründung im Jahr 1970 setzt die Urbanisierung der Gemeinden Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte und Harksheide ein. Auf der Suche nach besseren Siedlungs- und Erwerbsmöglichkeiten erschließen Ende des 19. Jahrhunderts Menschen vor allem aus Hamburg die Region nördlich des Ochsenzolls. Es werden zwei Weltkriege vergehen, Flüchtlinge und Arbeitssuchende in die Region strömen, Gesetze den Boden für die Umsetzung einer ambitionierten Stadtplanung bereiten – bis Norderstedt mit moderner, in Wettbewerben aus-gezeichneter Bauplanung und Architektur auf sich aufmerksam macht.
Die Stadtentwicklung – vor allem das neue Zentrum Norderstedt-Mitte – zeichnet sich von Beginn an durch Weitblick und eine ganzheitliche Planung aus. Die Umsetzung dieser ist auch dem Städtebauförderungsgesetz von 1971 zu verdanken, welches millionenschwere Fördergelder in die Entwicklung der neuen Stadt fließen lässt.
Bis heute wächst die Bevölkerung Norderstedts Jahr für Jahr.
Warum entsteht hier ein Siedlungsraum?
Wie entwickelt man eine neue Stadt?
Was zeichnet Norderstedt-Mitte, das urbane Zentrum, aus?
Was zieht Menschen in die noch ländliche Region direkt hinter der Stadtgrenze Hamburgs? Ein Blick auf Meilensteine der Entstehung eines wichtigen Siedlungsraumes:
1893 wird die Landwirtschaftliche Kolonie für Geisteskranke in Hamburg-Langenhorn eröffnet und schafft neben Arbeitsplätzen auch einen Bedarf an Wohnbauten in der Nähe des Arbeitsortes.
1921 wird die Hochbahn von Ohlsdorf bis zum Ochsenzoll verlängert – die Anbindung an Hamburgs Mitte verbessert sich damit.
Der Zweite Weltkrieg beschleunigt die Ansiedlung zahlreicher Menschen auf dem Gebiet des heutigen Norderstedts. Die Bombardierung Hamburgs im August 1943 sowie die Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten bringen ab Oktober 1945 neue Einwohner*innen in die Region.
Infrastrukturelle Entwicklungen folgen:
Mit der Einweihung der Alster-Nord-Bahn von Ochsenzoll bis Ulzburg 1953 wird die Verkehrsanbindung nach Hamburg optimiert. Neben der Erweiterung des Hamburger Flughafens in den 1960er Jahren setzt auch der Ausbau der Bundesautobahn 7 zwischen Hamburg und Flensburg in den 1970er Jahren wichtige Impulse fĂĽr die Ansiedlung weiterer Menschen und Unternehmen.
Wohnraum, Erwerbsmöglichkeiten und eine gute Infrastruktur – das sind die Kennzeichen des stetig wachsenden Siedlungsraumes.
GUTACHTEN zum Norderstedtgesetz
Alles wird versucht: Der Kreis Pinneberg klagt vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig. Als die Klage abgewiesen wird, beauftragt der Kreis zwei unabhängige Rechtsgutachter mit der Prüfung, ob das „Norderstedt-Gesetz“ gegen geltendes Recht verstoße. Der Kreis versucht alles, um das Recht auf Selbstverwaltung auszuüben.
1969 | Dr. Herbert Scholtissek, Bundesverfassungsrichter i. R. | Auftraggeber Kreis Pinneberg | JĂĽrgen Lange